Dieser Artikel ist eine wörtliche, unverfälschte Transkription des Originalartikels aus dem Jahre 1926.

Aus heutiger Sicht ethisch fragwürdige Ausdrucksweisen und Inhalte, sowie variierende Rechtschreibung sind nicht ausgeschlossen, wurden aber zwecks Authentizität nicht zensiert.


Ein neuer Rettungsanzug für Schiffsbrüchige

mit 3 Bildern von H. Wolter / 1926

Vor einiger Zeit wurde ein neuer Rettungsanzug für Schiffsbrüchige, eine Erfindung des deutschen Architekten Max Fork, der Öffentlichkeit vorgeführt. Dieser Anzug besteht aus zwei Teilen, Jacke und Hose, die aus Gummistoff gefertigt und innen mit Luft gefüllten Pneumatikzellen versehen sind. Durch einfachen Hebelverschluss am Gürtelring wird der Anzug luft- und wasserdicht abgeschlossen. Als Kopfschutz dient, ähnlich wie beim Tauchanzug, ein Helm, an dem besondere Ventile zur selbsttätigen Regulierung der Luftzufuhr angebracht sind. Eine leicht zu öffnende Klappe gestattet außerdem ständiges Einatmen von frischer Luft. Der zusammengelegte Anzug kann bequem in einem Reisekoffer mittlerer Größe untergebracht werden. Im Augenblick der Gefahr schlüpft man, wie man geht und steht, in den Rettungsanzug und springt dann ins Wasser. Da auch die Möglichkeit besteht, Lebensmittel in dem Anzug unterzubringen, so kann der Schiffsbrüchige acht Tage und noch länger auf dem Wasser treiben, ohne in Gefahr zu kommen, wie bisher trotz Rettungsring und Korkweste mit erstarrten Gliedmaßen doch zu ertrinken. Die Gefahr des Ertrinkens auf Seefahrten ist durch diesen Apparat wesentlich herabgesetzt.


Bibliothek der unterhaltung und des Wissens Jahrgang 1926 / Band 11 / Seite 174